Hintergrund
Mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs der Schweiz gehen zu Lasten des Verkehrs, wobei der motorisierte Individualverkehr (MIV) sowie der Flugverkehr die Hauptverantwortung für die hohen CO2-Emissionen tragen. Technische Entwicklungen allein genügen nicht, um den Energieverbrauch im erforderlichen Ausmass zu reduzieren. Damit die Ziele der Energiestrategie 2050 erreicht werden können, benötigt es auch Verhaltensänderungen in der Mobilität.
Ziel
Das Projekt analysiert den mobilitätsbezogenen Energieverbrauch von einkommensschwachen Personen und entwickelt Massnahmen, die im Sinne von Co-Benefits die Zielgruppe bei der Senkung ihres mobilitätsbezogenen Energieverbrauchs unterstützen. Es wird untersucht, welche Normen, Werte, Mobilitätsgewohnheiten und Bedürfnisse einkommensschwache Personen haben, um tragfähige, auf sie ausgerichtete energiepolitische Massnahmen zu entwickeln. Das heisst, dass für einkommensschwache Personen neben der Senkung ihres Energieverbrauchs ein zusätzlicher Nutzen (z.B. geringere Kosten oder mehr Komfort) entstehen soll.
Vorgehen
Für die Entwicklung der Massnahmen, die auf einkommensschwache Haushalte der Schweiz ausgerichtet sind, werden zuerst die Normen, Werte, Mobilitätsgewohnheiten und -bedürfnisse dieser Zielgruppe erfasst. Dies geschieht mittels einer mit Mobilitätstracking ergänzten Online-Befragung. Im Austausch mit der Zielgruppe werden Massnahmen entwickelt und mit Experten/-innen aus der Wissenschaft und Praxis validiert. In einer zweiten Onlinebefragung wird die Akzeptanz der Massnahmen durch die Zielgruppe mit einem Discrete Choice Experiment analysiert.
Erwartete Resultate
Das Forschungsprojekt liefert Grundlagen für ein besseres Verständnis dafür, wie sich die Mobilitätsnormen und -einstellungen, das Mobilitätsverhalten sowie die Mobilitätsbedürfnisse zwischen den Einkommensklassen unterscheiden. Die Partizipation von einkommensschwachen Haushalten in der Energiewende soll gefördert werden, um eine sozial verträgliche Lösung im Sinne der Energie-Gerechtigkeit zu finden.
Laufzeit
November 2024 bis Januar 2028
Partner
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Interface Politikstudien Forschung Beratung AG Luzern durchgeführt.
Auftraggeber
Das Projekt wird im Rahmen der EWG Ausschreibung 2023-2024 durchgeführt und erhält Finanzhilfe der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Bundesamt für Energie).
Kontakt
Claude Messner
Bettina Höchli